Christian Raabe [Interview]

6. Mai 2018 0 Von Dani

Christian Raabe

(Quelle :gezett) 

1.)Wer bist du und wie kamst du zum Schreiben?
Hey, ich bin Christian, noch 49, und komme aus Berlin. Wenn ich so zurückdenke, dann war das Erfinden von Geschichten schon immer in mir drin, auch wenn es sich oft eher um kreative Ausreden dafür handelte, warum ich beispielsweise mein Zimmer nicht aufräumen konnte. Meine Leistungen im Deutschunterricht ließen allerdings zu wünschen übrig – vor allem Aufsätze habe ich gehasst und auch meist schlechte Noten dafür bekommen, weil mir die Zeit nie ausgereicht hat, um alle meine Ideen schriftlich umzusetzen. Für mich selbst habe ich zum ersten Mal einen Text verfasst, nachdem uns in der Grundschule von einem Lehrer satirische Kurzgeschichten des Autors Ephraim Kishon vorgelesen worden waren. Es handelte sich um eine haarsträubende Geschichte über ein neues Kind an einer Brennpunktschule, das eigentlich nur den Rektor aufsuchen will, aber aufgrund völlig absurder Sicherheitsmaßnahmen einfach nicht ankommt. Leider finde ich sie nicht mehr. Es würde mich wirklich interessieren, ob der tatsächliche Text mit der Erinnerung konkurrieren kann.Wie es letztendlich dazu kam, dass ich mich ernsthaft mit dem Schreiben beschäftigte ist eine Geschichte für sich, die recht umfangreich ist. Wer möchte, kann sie gern auf meiner Website nachlesen.


2.)Was machst du bei Schreibblockaden?
Es hört sich vielleicht komisch an, aber Schreibblockaden kenne ich nicht. Ich finde auch, dass die Bezeichnung an sich schon eine negative Wirkung auf denjenigen hat, der sie benutzt. Ich bin sowieso nicht der absolut analytische Schreiber, der im Voraus alles plant, was zu passieren hat. Die Geschichte und Charaktere entwickeln sich beim Schreiben – manchmal in eine Richtung, die ich ihnen eigentlich nicht zugedacht hatte. So befand sich einer der Hauptcharaktere meines ersten Romans beim Showdown plötzlich zur falschen Zeit am falschen Ort und wurde eine Treppe hinuntergestoßen, wo er dann leblos liegen blieb. Dass ich dann erst einmal eine Pause brauche, um damit klarzukommen, ist für mich ganz normal und hat nichts mit einer Blockade zu tun. Meiner Meinung nach liegt es meist an etwas ganz anderem, dass es mit einer Geschichte so gar nicht weitergehen will. Wenn es einmal so ist, dann hilft die Beschäftigung mit Dingen, die gar nichts mit dem Schreiben zu tun haben. Meine Freundin freut sich dann immer, dass ich aus meiner Versenkung auftauche und sie auch wieder wahrnehme 😉

3.)Wie heißt dein erstes Buch und wann wurde es veröffentlicht?
Meinen ersten Roman ‚BAT Boy’ habe ich im Jahr 2013 bei Amazon veröffentlicht. Tatsächlich kann ich dem großen ‚A’ wirklich dankbar sein, dass ich Ende 2010 beim Suchen nach einem Geschenk zufällig die Aufforderung ‚Veröffentlichen Sie Ihr Buch bei uns’ ganz unten am Rand des Bildschirms gelesen habe. Plötzlich war da der Gedanke ‚Wenn du einmal in deinem Leben etwas fertigmachen solltest, dann das Buch, das zu ungefähr einem Drittel geschrieben schon seit Jahren in der Schublade liegt.’

4.)Was war das erste Projekt, das du verwirklichen konntest?
Wenn man so will, dann ist aus dem Buchprojekt noch während seiner Entstehung ein Spin-off entstanden, das ich für einen Autorenwettbewerb einer Berliner Tageszeitung verfasst habe. Es ging um einen Krimi mit Berlin-Bezug. Ich habe mich dazu entschlossen daran teilzunehmen und grandios versagt, da ich die Genre-Konventionen samt und sonders unberücksichtigt gelassen hatte. So wurde aus einem Krimi ein Mini-Thriller mit fantastischem Einschlag. Das war auch der Grund, warum ich mich zunächst nicht mehr an das Genre Krimi herangewagt habe, bis ich bei meinem letzten Projekt beim Schreiben feststellte, dass dort alle Zeichen in Richtung Krimi wiesen. Wer meinen Fehlversuch einmal lesen möchte, der kann dies gern auf meiner Website tun.

5.)Wo findest du Inspiration für deine Bücher?
Um es mit den ‚Ghostbusters’ zu sagen: ‚Sie sind schwupps einfach da.’ In meinem Alltag kommt es automatisch vor, dass sich bestimmte Handlungen, Äußerungen oder Situationen in einem hinteren Winkel meines Geistes festsetzen. Dort können Sie durchaus Wochen, Monate oder Jahre bleiben, bis sie plötzlich Kontakt zu etwas finden, das ich aktuell erlebe. So ist es mir zum Beispiel mit ‚BAT Boy’ ergangen. Die Tatsache, dass ich am 13.06.1986 meine Führerscheinprüfung gemacht habe, ist an und für sich nichts Besonderes. Auch nicht, dass es sich bei diesem Tag um einen Freitag handelte. Ein weiterer für sich nicht besonders dramatischer Umstand ist, dass es am Tag der Silvesterfeier 1999 in Berlin so neblig war, dass man von der für diesen Anlass groß geplanten Lightshow kaum etwas sehen konnte. Als ich aber im Jahr 2001 an einem ebensolchen ‚Freitag, dem 13.’ im Auto einem Beitrag über die abergläubischen Vorstellungen rund um dieses Datum zuhörte, da musste ich an mein Führerscheindatum denken. Dann kam ein Gedankensprung, dass jemand, der an diesem Tag geboren worden wäre, im Jahr 1999 genau 13 Jahre alt wäre. Diese Kette ging dann noch ein Weilchen weiter, bis ich plötzlich eine sehr plastische Szene vor meinem inneren Auge sah. Danach dauerte es nicht mehr lange, bis ich anfing zu schreiben.

6.)Welches Genre liest du selbst gerne?
Beim Lesen von Büchern bin ich eklektisch, genau wie auch bei meinem Musikgeschmack. Ich gebe jeder Story und jedem Genre erst einmal die Gelegenheit, mich zu fesseln. Besonders gern lese ich allerdings Fantasy-Epen, wie sie J.R.R.Tolkien, Christopher Paolini und Markus Heitz schreiben, Urban Fantasy-Werke, wie die von J.K.Rowling oder Cornelian Funke und Krimis/Thriller, wie die von Simon Beckett, Jo Nesbø oder Sebastian Fitzek.

7.)Hast du selbst einen Lieblingsautor/in?
Im Ernst? Ich soll mich für nur einen einzigen entscheiden? Das geht nicht. Einigen wir uns darauf, dass ich aus den Obengenannten jeweils einen je Genre auswähle. Dann sind es Markus Heitz, J.K.Rowling und Sebastian Fitzek.

8.)Was sind deine Lieblingssüßigkeiten?
Alles mit Schokolade. Wenn man es genau betrachtet, dann ist Kakao ja ne Pflanze, also zählt das für mich zu Salat.

9.)Wo kann man dich im Internet finden?
Oh, da gibt es einige Plätzchen, allen voran meine Website
https://www.c-a-raaven.de.
Facebook ist mein zweiter Heimathafen, wo ich unter https://www.facebook.com/C.A.Raaven/ zu finden bin.
Außerdem sitze ich auf dem Autorensofa, sowohl hier http://das-autorensofa.de/autoren/c-a-raaven/ als auch hier https://www.facebook.com/groups/487192551456717/. Wenn ich mal selbst eine Rezension verfasse, dann meist bei Lovelybooks, wo ich auch hin und wieder Leserunden veranstalte https://www.lovelybooks.de/mitglied/ChrisRaaven/. (Hier bin ich sogar doppelt zu finden, da mein Autorenprofil ebenfalls vorhanden ist. Interagieren kann ich aber nur mit dem privaten Profil.) Bei Pinterest sammle ich hin und wieder nette Sprüche oder Bilder von Raben und Fledermäusen https://www.pinterest.de/caraaven/. Und zu guter Letzt zeige ich euch meine liebsten selbst geschossenen Fotos bei Instagram. https://www.instagram.com/c.a.raaven/. Da man ja leider immer nur an einem Ort zur gleichen Zeit sein kann, werden einige dieser Dependancen allerdings nur sporadisch von mir aufgesucht. Likes und Kommentare erreichen mich aber schon.

10.)Möchtest du deinen Lesern oder uns Bloggern noch etwas sagen?
Leute, bleibt einfach, wie ihr seid. Habt Spaß an Geschichten und redet oder schreibt darüber – gerne auch in Privaten Nachrichten oder E-Mails. Ich freue mich jederzeit über ehrliche Meinungen, auch wenn sie kritischer Natur sind. Und wenn wir uns mal im wirklichen Leben begegnen – zum Beispiel auf einer Buchmesse – dann quatscht mich ruhig an.