Laurence Horn [Interview]

14. Oktober 2018 0 Von Dani

Laurence Horn

(Quelle:  Lea Henning – Best shot Fotodesign) 

Kurze Info zum Autor:
Laurence Horn widmet sich als Reenactor seit mehr als 15 Jahren der historischen Darstellung des Mittelalters, der Kampfdarstellung im Freikampf sowie der experimentellen Archäologie. Er arbeitet dabei national wie international mit renommierten Museen zusammen. Hieraus schöpft er die Inspirationen und Ideen seiner Geschichten, die er von 2006 bis heute in einer Rollenspielgruppe als deren Spielleiter schreibt. Der 1967 geborene Autor lebt mit seiner Familie in Herrnburg, einem Dorf am östlichen Rande Lübecks. Beruflich ist er in Hamburg bei einem Kommunikationsunternehmen beschäftigt. Im Herbst 2016 erschien der erste Fantasy-Roman von Laurence Horn unter dem Namen „Rodinia – die Rückkehr des Zauberers“ beim Papierverzierer Verlag.

Im Frühjahr 2017 erschien die Anthologie „The U-Files – Die Einhorn Akten“ im Talawah Verlag mit einer Steampunk-Fantasy-Krimi-Kurzgeschichte von Laurence Horn.Nähere Infos unter: www.autor-laurence-horn.de

1. Wer bist du und wie kamst du zum Schreiben?
Ich könnte sagen: „Hallo, mein Name ist Laurence Horn und zum Schreiben bin ich durch meine Rollenspielgruppe gekommen. Aber hey … ich bin Autor. Also, mein richtiger Name ist Laurence Horn. Ich habe mir schon als kleiner Junge gerne Geschichten ausgedacht. Als Jugendlicher habe ich die typischen Gedichte geschrieben und sogar eine Perry Rhodan angehauchte Geschichte (die immer noch in meiner Schublade liegt 😉 ). Allerdings habe ich zu jener Zeit nicht einmal im Traum daran gedacht, ein Buch zu veröffentlichen. Früher habe ich auch geglaubt, als Autor besitzt man eine Yacht, mit der man zu seiner eigenen Südseeinsel fährt um sich dort in seinem Geld zu suhlen, das man für jedes seiner Bücher bekommt. Heute weiß ich es besser … Ich nehme lieber meinen Hubschrauber, wegen der Piraten und so … 
Ich habe mich dann aber lange Zeit anderen Hobbys gewidmet, wie dem Besuch von Konzerten oder dem Schlagzeug spielen, und, (wie kann es anders sein) auch den Rollenspielen. 2003 wurde ich in einer Rollenspielgruppe aufgenommen, bei der ich ab 2006 immer wieder Spielleiter war und für die ich bis heute eigene Abenteuer entwerfe. Die Abenteuer meiner Mitspieler waren immer so zwei bis vier DIN A4 Seiten lang. Meine waren etwas ausführlicher und mit 170 -270 Seiten (klein geschrieben) doch etwas umfangreicher. Irgendwann sagten meine Kumpels nur: „Alter, schreib mal ein Buch.“ Und so ist Rodinia entstanden. Ich habe das Schreibhandwerk teils durch meinen Schreibcoach Susanne Diehm und teils durch diverse Schreibratgeber erlernt. Auch haben mir ein paar besondere Autorinnen Mut zugesprochen und geholfen. (Meinen Dank an Ann-Kathrin Karschnick und Sandra Florean.) Ich hoffe, noch viele Bücher zu veröffentlichen. An Ideen mangelt es jedenfalls nicht 😉

2. Was machst du bei einer Schreibblockade?
Uuuuh… dicke Backen. Schreibblockaden habe ich leider ab und zu. Meistens, wenn mir zu viele Ideen durch den Kopf schwirren und ich zu viel davon zu Detailreich aufschreibe. Zu Beginn habe ich dann ganze Szenen aufgeschrieben. Dadurch entfernte ich mich aber ständig von meinem eigentlichen Projekt. Die Zeit ist stets gegen einen. Heute versuche ich, strukturierter an die Sache zu gehen: Neue Ideen nur noch in Stichpunkten aufzuschreiben, die eigentliche Geschichte besser zu plotten. Dann klappt es auch mit den Schreibblockaden. Das Zauberwort lautet somit PLOT. Wenn ich jetzt eine Schreibblockade habe, plotte ich die Szene, bei der es hakelt. Oder ich geh raus und lass das Schreiben Schreiben sein. Was aber letztendlich unbefriedigend ist 😉 

3. Wie heißt dein erstes Buch und wann wurde es veröffentlicht?
Mein Debüt-Roman „Rodinia – Die Rückkehr des Zauberers“ ist im September 2016 beim Papierverzierer Verlag erschienen und hat es gleich unter die besten fünf (in zwei Kategorien) beim Deutschen Phantastik Preis geschafft. (Bestes Debüt und Bestes Cover/ Grafik Designerin (Melanie Philippi) )

4. Was war das erste Projekt, das du verwirklichen konntest?
Rodinia. Ich habe das Buch angefangen und 3 ½ Jahre später war ich schon fertig. (Jaja das ist nicht gerade schnell … Mein aktuelles Buch Rodinia Band II dauert auch schon wieder mehr als 1 ½ Jahre :-/ )

5. Wo findest du Inspiration für deine Bücher?
Eigentlich überall. Die Umwelt, Straßenname, alte Orte… Man muss nur die Augen offen halten. Silbersacktwiete, Seilergasse oder Wolfsgrund lassen meine Ideen sprudeln.
Hauptinspiration bleibt aber noch mein Hobby und meine Rollenspielgruppe. Mein Hobby Reenactment, das ist die lebendige Darstellung des erlebten Mittelalters, bietet alles, was man zum Geschichtenweben benötigt. Ich stelle die Wikingerzeit mit allen seinen Facetten dar. Handwerk, Handel und Kampf. Da erlebt man schon mächtig interessante Sachen und vieles davon gelangt in meine Geschichten. Kampfszenen lassen sich leichter schreiben, wenn du selbst ein Schwert in Händen, einen mittelalterlichen Bogen abgeschossen hast. Dann weißt du, wie schwer das geht. Feuer machen lässt sich leichter Beschreiben, wenn du selbst Feuerstein, Schlageisen und Zunderschwamm benutzt hast. Das sind nur ein paar kleine Details, die mir Inspiration schenken.

6. Welches Genre liest du selbst gerne?
Fantasy in allen Formen. Von High Fantasy über Urban Fantasy. Und neuerdings habe ich mein Herz für Steampunk entdeckt. Das bietet auch unglaubliche Möglichkeiten. Man denke nur an Jules Verne. Ein Pionier in Sachen Steampunk mit seiner Nautilus (20.000 Meilen unter dem Meer.)

7. Hast du selbst einen Lieblingsautor/in?
Jenny-Mai Nuyen ist meine absolute Nummer eins. Sie schreibt unheimlich gefühlvoll ohne schnulzig zu wirken. Sie deutet an und die Fantasie des Lesers schlägt Purzelbäume. Und ihre Geschichten beinhalten immer eine gewisse Melancholie, mit der ich mich ganz oft identifizieren kann. Ansonsten natürlich Tolkien, Felix J. Palma oder Patrick Rothfuß. Matthias Teut, Caroline Brinkman, oh, das war gar nicht mehr die Frage. Es gibt aber auch so viele tolle Autorinnen und Autoren. 


8. Was sind deine Lieblingssüßigkeiten?
Karamell … Alles, was mit Karamell zu tun hat. Locken kann man mich auch mit Moncheri, Mars, Snikers, und Lion. Und Riders … ach so… die heißen ja jetzt anders. Wie die Zeit vergeht 😉 … Mist … jetzt hab ich Hunger. 

PS: Ich hoffe, ich hab jetzt keine Schleichwerbung betrieben …?

9. Wo kann man dich im Internet finden?
Im Moment leider nur auf Facebook. Ich müsste meine Domains endlich mal einrichten… 
www.autor-laurence-horn.de (comming soooooooon)
Momentan läuft diese Adresse wie gesagt noch auf mein Facebook-Profil 
Vielleicht gibt es ja jemanden hier, der Lust hat, mir eine Homepage zu basteln. Als Lohn kann ich nur mein Buch anbieten. 😉 hahaha. Die Seite soll schlicht, elegant und trotzdem ein wenig mystisch werden … Ja ich weiß, ich bin nicht anspruchsvoll.

10. Möchtest du deinen Lesern oder uns Bloggern noch etwas sagen?
Ohne meine treuen Leser und euch Blogger wäre ich ein Nichts. Hört sich komisch an, aber Geschichten schreiben ist eine Sache. Es muss aber immer jemanden geben, der die Geschichten auch liest. Und dafür bin ich euch allen sehr dankbar. Auch für eure Geduld. (Ja Band zwei folgt erst im Herbst. Und Band drei hoffentlich schneller. Band eins hat ja dreieinhalb Jahre, Band zwei schon nur noch zwei Jahre gedauert. Es wird 😉 In diesem Sinne: Ick muss schreiben … Vielen Dank für das Klasse Interview.